Erste Verbrauchs­stiftung „Mind & Move Net­work Stiftung“ anerkannt

Presse

17. April 2016

Münster Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke hat heute (8. April) die erste Verbrauchs­stiftung im Regierungs­bezirk Münster „Mind & Move Network Stiftung“ anerkannt und die Urkunde an die Stifter Maurice und Marcel Oosenbrugh sowie Dr. Nadine Oosenbrugh, Trang Oosenbrugh und Anne-Claire Oosenbrugh überreicht.

„Wir haben heute eine kleine Premiere im Regierungs­bezirk. Zum ersten Mal wird und darf eine Stiftung das eingebrachte Ver­mögen voll­ständig ausgeben und zwar für die Förderung von sozial benach­teiligten Kindern und Jugend­lichen. Dafür wünsche ich Ihnen eine glückliche Hand, gute Kooperations­partner und viele Erfolge“, sagte der Regierungs­präsident bei der Urkunden­übergabe. „Es gibt kaum etwas Besseres als junge Menschen auf dem Weg in die Eigen­ständigkeit zu unterstützen und sie vor dem Straucheln zu bewahren.“

Getragen von der Vision, Gutes zu tun und Gutes weiter­zugeben, engagiert sich die Stiftung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Mit schneller, unbüro­kratischer und anpackender Hilfe sollen diese nachhaltig in der prägenden Phase ihres Lebens unterstützt und gefördert werden.

Die Stifter wollen ins­besondere sozial benach­teiligte Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren auf ihrem schulischen und persönlichen Lebens­weg fördern. Diesen jungen Menschen soll ein einfacherer Weg in das Berufsleben ermöglicht werden. Schon kleine Impulse im Alltag können große Denkanstöße (mind) bieten und neue Ideen für den weiteren Lebensplan (move) ermöglichen. Die Stiftung wird eng mit Ämtern und sozialen Einrichtungen zusammen­arbeiten, um konkreten Bedarf und unmittelbare Problembereiche zu definieren und so sinnvoll und gezielt helfen zu können. Die „Mind & Move Network Stiftung“ will vermitteln, wie viel Freude und Spaß es machen kann, jungen Menschen mit einem schwierigen Umfeld zu helfen und zu sehen, wie sie mit Hilfe ihr Leben aktiv gestalten.

„Nicht jedes Kind hat das Glück behütet und geliebt aufzu­wachsen und in der Ent­wicklung des eigenen Potenzials unterstützt zu werden. Wir möchten dazu beitragen, Kindern, die dieses Glück aus verschiedenen Gründen nicht hatten, unter die Arme zu greifen. Wir möchten Potenzial entdecken und junge Menschen dabei unterstützen, an sich zu glauben und ihren eigenen Weg zu gehen.“

Zitat aus „Zurück in die Zukunft“: Doc: “Weißt Du Marty? Du hast mein Leben ganz schön verändert. Jetzt hab ich was, wofür es sich zu kämpfen lohnt.“ Mit diesen Worten haben sich die Stifter, Maurice und Marcel Oosenbrugh, heute in das Stiftungsbuch der Bezirksregierung Münster eingetragen.

Die Mind & Move Network Stiftung ist die 204. Stiftung in der Stadt Münster und die 605. Stiftung im Regierungsbezirk.

Was ist eigentlich eine Verbrauchsstiftung?

Stiftungen sind potenziell auf die Ewigkeit angelegt und überleben meist ihre Gründer. Manchmal überlebt sich aber auch ihr Zweck. Für Menschen, die zu Leb­zeiten ihr Geld sinnvoll ausgeben und intensiv helfen wollen, ist eine Verbrauchs­stiftung die Alternative.

Eine Verbrauchs­stiftung wird darum nicht für die Ewigkeit, sondern für einen begrenzten Zeitraum von mindestens zehn Jahren gegründet. Die Umwandlung in eine Ewigkeits­stiftung bleibt jederzeit möglich.

Die Verbrauchsstiftung darf, im Gegensatz zur einer Ewigkeits­stiftung, welche ihre Stiftungs­zwecke lediglich aus den Zins­erträgen des Stiftungs­kapitals erfüllen kann, auch das gesamte Kapital zur Zweck­erfüllung nutzen und über die gesamte Laufzeit verteilen.

Auch das Management der Stiftung muss nicht über Genera­tionen hinweg im Sinne des Stifter­willens gesichert sein. Der Stifter kann im Hier und Jetzt etwas bewirken.

Ein unternehmerisch denkender Stifter ist für viele ein noch ungewohntes Vorbild. Gerade für wohl­habende aktive Förderer, die ihr Geld dazu einsetzen möchten, wirklich etwas zu erreichen, könnte die Verbrauchs­stiftung zu einem neuen Trend werden.

Dabei kommt es immer auf den Stiftungs­zweck an: Wenn eine Aufgabe bei vernünftiger Investition beispielsweise in 20 Jahren gelöst sein kann, wäre die Verbrauchs­stiftung eine gute Alter­native zu den herkömmlichen Stiftungen.

Prominentes Beispiel für eine Verbrauchs­stiftung ist Bill Gates: Der Microsoft-Gründer hat angekündigt, dass er für den Fall, das ein Impf­stoff gegen Aids entwickelt würde das komplette Kapital der Gates Foundation komplett auf­brauchen würde, um das Mittel so schnell wie möglich zu verbreiten.

Quelle: http://www.bezreg-muenster.nrw.de/de/presse/2016/2016-04-08_mind_move_network_stiftung/index.html